Rabatte und Sonderpreise im Gambio Shop

Kurze Einleitung

  • Warum Rabatte wichtig sind: Conversion, durchschnittlicher Bestellwert, Bestandsabbau, Kundenbindung.
  • Gambio bietet mehrere Mechanismen, Rabatte und Sonderpreise abzubilden — sie unterscheiden sich in Ziel, Steuerung und Auswirkungen auf Varianten/Optionen/Versand/Steuern.

Auflistung: Rabatt‑/Sonderpreis‑Typen im Gambio Shop

  1. Produkt‑Sonderpreis (Sonderangebot / Aktionspreis auf Artikelebene)
  • Vorteile
    • Einfache Einrichtung pro Artikel.
    • Beliebt sichtbar: Alter Preis wird oft durchgestrichen angezeigt.
    • Kann zeitlich begrenzt werden (Start/Ende).
  • Nachteile
    • Verwaltungsaufwand bei vielen Artikeln.
    • Meist kein flexibles Targeting (z. B. nur für bestimmte Kundengruppen ohne Zusatzmodule).
  • Häufige Fehler / Fallen + Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Aufpreise aus Optionen/Varianten werden nicht rabattiert (dein Beispiel). Wenn ein Basisprodukt rabattiert ist, rechnet Gambio oft nur den Basispreis runter — optionale Aufschläge (z. B. für Größe, Farbe, Zusatzoptionen) bleiben zum Vollpreis.
      • Gegenmaßnahme: prüfen, ob Varianten als eigene Produkte mit eigenem Sonderpreis geführt werden müssen oder ein Modifikationsplugin nutzen, das Variantenpreise bei Aktionspreisen berücksichtigt.
    • Fehler: Steuer-/Brutto‑Netto‑Anzeige: Je nach Shop‑Einstellung können Rabattbeträge anders berechnet/angezeigt werden (Rabatt auf Brutto vs. Rabatt auf Netto).
      • Gegenmaßnahme: Tests mit verschiedenen Kundentypen und Ländereinstellungen; Klartext im Checkout.
    • Fehler: Cache/Shop‑Template zeigt alte Preise nach Zeitsteuerumstellung.
      • Gegenmaßnahme: Cache leeren, Cron/Zeitzoneneinstellungen prüfen.
  1. Staffelpreise / Mengentarife (z. B. 1–4 = X €, 5–9 = Y €)
  • Vorteile
    • Fördern größere Bestellmengen.
    • Automatisch im Warenkorb berechnet.
  • Nachteile
    • Komplexer Setup für viele Produkte.
    • Darstellung und Verständlichkeit für Kunden kann leiden.
  • Häufige Fehler / Fallen + Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Staffelpreis greift erst bei Erreichen der Menge, aber in Kombination mit Varianten wird die korrekte Menge nicht erkannt (z. B. Varianten als separate Artikel).
      • Gegenmaßnahme: Mengenlogik prüfen (zählt Gambio Varianten zusammen oder getrennt?) und Tests durchführen.
    • Fehler: Rundungsfehler bei prozentualen Staffelrabatten.
      • Gegenmaßnahme: Runden einheitlich konfigurieren und prüfen.
  1. Kunden‑/Kundengruppenpreise (preisliche Sonderkonditionen für B2B, Wiederverkäufer, VIPs)
  • Vorteile
    • Exakte Zielgruppen‑Steuerung (z. B. Händlerpreis, Großkunden).
    • Werte persistent für eingeloggte Kunden.
  • Nachteile
    • Pflegeaufwand (viele Gruppen/Regeln).
    • Session/Caching kann zu Inkonsistenzen führen.
  • Häufige Fehler / Fallen + Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Kunde ist in Gruppe, sieht aber den Standardpreis (Session/Cache).
      • Gegenmaßnahme: Login/Session neu laden, Cache überprüfen, ggf. Gruppenrechte neu setzen.
    • Fehler: Preise inkl./exkl. MwSt. falsch übernommen.
      • Gegenmaßnahme: Preisdefinition in Netto/Brutto klar definieren.
  1. Gutscheine / Rabattcodes (Fester Betrag, Prozent, Versandkostenfrei)
  • Vorteile
    • Sehr flexibel für Marketingaktionen, Newsletter, Retention.
    • Limits möglich: Verwendungsanzahl, Ablaufdatum, nur für bestimmte Artikel oder Mindestbestellwert.
  • Nachteile
    • Missbrauch bzw. falsche Kombinierbarkeit (Stapeln von Codes).
    • Verwaltung von vielen Codes/Statistiken.
  • Häufige Fehler / Fallen + Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Gutscheincode wird nicht auf bereits reduzierte Artikel angewandt (konfiguriert) oder wird fälschlich auf Versand angewandt.
      • Gegenmaßnahme: Gutscheineinstellungen prüfen (ausgeschlossen/inkludiert), Regeln testen.
    • Fehler: Gleichzeitige Benutzung mehrerer Gutscheine erlaubt obwohl nicht gewünscht.
      • Gegenmaßnahme: Gutschein‑Prioritäten setzen oder Plugin für Kombinationsregeln nutzen.
    • Fehler: Limit („nur 1x verwendbar“) wird nicht korrekt heruntergezählt bei Race Conditions.
      • Gegenmaßnahme: Prüfung in der Bestellabwicklung und ggf. Plugin/Update.
  1. Kategorie‑/Shop‑weit‑Rabatte (Rabatt auf alle Artikel einer Kategorie oder gesamte Kategorieaktion)
  • Vorteile
    • Gut für saisonale oder kategoriebasierte Aktionen (z. B. Sale auf Winterjacken).
    • Einmalig einstellbar für viele Produkte.
  • Nachteile
    • Ausschlüsse (z. B. bestimmte Marken) sind oft schwerer abzubilden.
  • Häufige Fehler / Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Kombination mit Produkt‑Sonderpreisen / Gutscheinen führt zu unerwarteten Ergebnissen (Reihenfolge/Stacking).
      • Gegenmaßnahme: Prioritätsregeln klären, Testfälle definieren.
  1. Bundle / Set‑Preise (mehrere Produkte als Paket vergünstigt)
  • Vorteile
    • Erhöht Cross‑Sell, einfacher Abverkauf von Restbestand.
  • Nachteile
    • Lagerführung komplex, Artikelverfügbarkeit prüfen.
  • Häufige Fehler / Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Beim Set fehlen Varianten oder Optionspreise werden falsch berechnet.
      • Gegenmaßnahme: Bundles mit Varianten testen oder Varianten als eigene Bundlekomponenten anlegen.
  1. „Buy X get Y“ / Gratisartikel und Gratis‑Zugaben
  • Vorteile
    • Hohe Wahrnehmung bei Kunden, funktioniert gut bei Promotionen.
  • Nachteile
    • Komplexe Regeln und Verfügbarkeit des Gratisartikels.
  • Häufige Fehler / Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Gratisartikel wird nicht automatisch dem Warenkorb hinzugefügt oder beim Entfernen der Bedingungen nicht entfernt.
      • Gegenmaßnahme: Regeln sauber definieren, ggf. Plugin‑Lösung nutzen.
  1. Versandkostenrabatte / Versandkostenfrei‑Schwelle
  • Vorteile
    • Sehr starke Conversion‑Hebel; einfach kommunizierbar.
  • Nachteile
    • Einfluss auf Marge; komplex bei Versandklassen/internationen.
  • Häufige Fehler / Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Versandkostenfreiheit wird nicht gewährt, wenn Gutschein anwendet oder Giftwrapping hinzukommt.
      • Gegenmaßnahme: Testfälle mit Gutschein + Versand konfigurieren.
  1. Zahlungsartabhängige Rabatte (z. B. Rabatt bei Vorkasse)
  • Vorteile
    • Steuerung des Zahlungsflusses, Kostenreduktion.
  • Nachteile
    • Juristische/Steuerliche Anforderungen beachten.
  • Häufige Fehler / Maßnahmen
    • Fehler: Rabatt wird nicht abgezogen, wenn Zahlungsart nachträglich geändert wird.
      • Gegenmaßnahme: Zahlungsfluss prüfen und Abhängigkeiten testen.
  1. Zeitgesteuerte Aktionen / Cron‑basierte Aktionen
  • Vorteile
    • Vollautomation von Start/Ende von Kampagnen.
  • Nachteile
    • Abhängigkeit von Serverzeit/CRON; Zeitfensterfehler.
  • Fehler/Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Aktion startet/endet zur falschen Uhrzeit wegen Serverzeit/Zeitzone.
      • Gegenmaßnahme: Server‑, Shop‑Zeitzone checken und Cron‑Job testen.
  1. Erweiterungen / Drittanbieter‑Promotionsmodule
  • Vorteile
    • Sehr mächtig: komplexe Regeln, BOGO, Kombinationen, Einkaufswagenregeln.
  • Nachteile
    • Kompatibilitäts‑Risiko mit anderen Modulen oder Core‑Updates.
  • Fehler / Gegenmaßnahmen
    • Fehler: Drittanbieter‑Module überschreiben Core‑Logik und verursachen Nebeneffekte (z. B. bei Variantenpreisberechnung).
      • Gegenmaßnahme: Kompatibilitätsprüfung in Staging, Modul‑Updates beachten, Support des Modulherstellers kontaktieren.

Besondere technische Fallstricke (querschnittlich)

  • Varianten/Optionen und Aufpreise: Viele Gambio‑Setups handhaben Varianten als Aufschlag auf einen Basispreis — Folge: ein auf den Basispreis gesetzter Sonderpreis reduziert nur den Basispreis, Aufschläge bleiben unverändert.
    • Empfehlung: Tests mit typischen Varianten durchführen; wo nötig Variantenpreise separat pflegen oder ein Plugin einsetzen, das Sonderpreise variantenspezifisch anwendet.
  • Steuerberechnung (Brutto vs. Netto): Unterschiede in Anzeige und Berechnung beim Anwenden von prozentualen Rabatten können zu Verwirrung führen.
    • Empfehlung: Anzeige (inkl./exkl. MwSt.) überall einheitlich einstellen und im Checkout dokumentieren.
  • Kombinierbarkeit / Prioritäten: Wenn mehrere Rabattregeln existieren, ist das Verhalten oft nicht intuitiv (welcher Rabatt hat Vorrang?).
    • Empfehlung: Prioritätsregeln erstellen, in der Doku festhalten und typische Konstellationen durchtesten.
  • Rundung und Cent‑Fehler: Bei mehreren Rabatten können Rundungsdifferenzen auftreten.
    • Empfehlung: Runden einheitlich konfigurieren; Testrechnungen durchführen.
  • Cache/Session‑Probleme: Änderungen an Preisregeln werden nicht sofort sichtbar.
    • Empfehlung: Caches leeren, Cron/Jobs prüfen.

Praktische Prüf‑/Testliste (Checkliste vor Live‑Schaltung einer Aktion)

  • Testkunden anlegen (Privatkunde, Händler, VIP) und Preise prüfen.
  • Varianten/Optionen mit Aufpreisen testen.
  • Coupons und Produktrabatte in Kombination testen.
  • Steuerdarstellung prüfen (Rechnung & Checkout).
  • Zeitgesteuerte Aktionen (Zeitzone/Serverzeit) testen.
  • Mehrere Währungen testen (falls aktiviert).
  • Checkout, Versand, Zahlungsarten mit Rabatt testen.
  • Staging‑Rollout und Backup vor größeren Aktionen.

Tipps zur Vermeidung von Problemen

  • Klein anfangen: komplexe Aktionen zunächst im Staging testen.
  • Dokumentation: Regeln, Prioritäten und Ausnahmen schriftlich festhalten.
  • Standard‑Plugins nutzen, die für deine Gambio‑Version gepflegt sind.
  • Regelmäßig Shop‑Updates einspielen, weil Core‑Fixes oft Rabatt‑Bugs beheben.
  • Monitoring/Reporting für Aktionen aktivieren (wie viele Gutscheine eingelöst, Umsatzsteigerung).

Vorschlag für Aufbau des Artikels (Informationsseite)

  1. Titel + kurze Einleitung (Ziele von Rabatten)
  2. Übersicht der Rabattarten (Kurzliste)
  3. Detaillierte Abschnitte pro Rabattart (je: Was ist das, Vorteile, Nachteile, bekannte Fehler + Workarounds)
  4. Technische Fallstricke (Varianten, Steuern, Runden, Cache)
  5. Checkliste für Live‑Tests
  6. Best Practices & Empfehlungen
  7. Fazit und Kontaktmöglichkeit für Implementierung/Hilfe